Radeburgs „Zille-Express“
Ein Projekt der Dresdner Dampfeisenbahn AG
 



ZIELSTELLUNG
Das Ziel des Projektes „Zille-Express“ ist es, den eingeschränkten Dampfzugverkehr auf dem Streckenabschnitt Moritzburg - Radeburg durch den zusätzlichen Einsatz eines attraktiven Akku-Elektro-Triebwagens zu ergänzen, um die touristische Attraktivität - und damit die Chancen auf einen langfristigen Erhalt der Teilstrecke - zu erhöhen.


HINTERGRÜNDE
Die 1884 vor den Toren Dresdens erbaute Schmalspurbahn Radebeul - Radeburg wird seit Juni 2004 von der Sächsischen Dampfeisenbahn GmbH (SDG) betrieben. Seit dem erfährt vor allem der Streckenabschnitt Radebeul - Moritzburg eine sehr Touristen-freundliche Entwicklung.
Die SDG setzt in enger Zusammenarbeit mit der VVO-Tochter „Oberelbetours“ neue Vermarktungsstrategien zur Fahrgaststeigerung auf der ersten Teilstrecke um und hat mit finanzieller Unterstützung des Landes Sachsen in dem aufwändig restaurierten Bahnhof Moritzburg ein attraktives Servicezentrum für Besucher eingerichtet.
Eine touristische Schlüsselrolle spielt das Jagdschloss Moritzburg, das mit ca. 250.000 Besuchern jährlich einen der erfolgreichsten Schlossbetriebe Sachsens repräsentiert. Dieser Publikumsmagnet ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Gemeinde und das regionale Gewerbe, von dem auch die Schmalspurbahn als stilvolle und erlebnisreiche Anreisemöglichkeit profitiert. Für den Transfer der Touristen stellt die SDG täglich sieben Dampfzüge zur Verfügung und befördert über 200.000 Fahrgäste jährlich.


RADEBURG
Auch die Stadt Radeburg ist durch die Schmalspurbahn direkt an die „Moritzburger Publikumsströme“ angebunden. Die Zillestadt kann von der „Zugkraft“ des Schlosses und den attraktivitätssteigernden Investitionen in die Lößnitzgrundbahn gegenwärtig allerdings nicht profitieren, da auf dem Streckenabschnitt Moritzburg - Radeburg pro Tag nur drei Dampfzüge verkehren (davon ein Schülerzug in den frühen Morgenstunden um 5:50).
In den touristisch interessanten Zeiten zwischen 12:00 und 15:00 Uhr fehlt der Anschluss, was die Entwicklung attraktiver Angebote in Radeburg erschwert.


„ZILLE-EXPRESS“
An diesem Punkt setzt die Idee des „Zille-Express“ an.
Zur Verbesserung der Anbindung soll der eingeschränkte Dampfzugverkehr zwischen Moritzburg und Radeburg durch einen kostengünstigen Akku-Elektrotriebwagen ergänzt werden. Touristen-freundliche Abfahrtzeiten ermöglichten so einen Besuch Radeburgs in einer interessanten Kombination aus Dampf- und Elektrozug. Dies würde zum Einen dem regionalen Gewerbe neue Perspektiven eröffnen, zum Anderen böte sich eine Basis für die Schaffung neuer touristischer Anziehungspunkte in der Zillestadt.


 

ENTWICKLUNGSSTAND (Letzte Aktualisierung: 21.7.2011)
Als kostengünstigste Lösung für die Beschaffung eines Elektrotriebwagens wurde uns von einem Unternehmen für Zulassungsmangement die Umrüstung eines gebrauchten Fahrzeugs empfohlen. In Betracht kommen beispielsweise in Deutschland zugelassene Straßenbahnen, deren hoher Sicherheitsstandard beim weiteren Zulassungsprozedere hilfreich sein könnte.
Ein auf Triebdrehgestelle spezialisiertes Fachunternehmen machte uns in diesem Zusammenhang auf den Stuttgarter bzw. Freiburger GT4 aufmerksam, von dem mehrere Exemplare nach Rumänien exportiert wurden und von denen drei Zweirichtungstriebwagen aus den 60er Jahren noch heute in Halberstadt im Einsatz sind. Die Fahrzeuge haben eine Originalspurweite von 1000mm, die sich konstruktionsbedingt allein durch den Tausch der Achswellen relativ unkompliziert auf 750mm umspuren ließen. Die vorhandenen Räder und Getriebe könnten dabei ohne Anpassung weiter verwendet werden. Da die Nutzlast dieses Fahrzeugs ca. 12 Tonnen beträgt, könnten die zusätzlichen 2,5 Tonnen Akku-Gewicht problemlos untergebracht werden.

Vor weiteren Aktivitäten bleiben zwei Punkte zu klären:

1.
Liegen die durch die Spurweitenreduzierung erhöhten Biegekräfte auf die neu zu fertigenden Achswellen noch innerhalb der zulässigen Grenzen bzw. ließen sich die Grenzwerte mit einer verbesserten Stahllegierung gegebenenfalls einhalten?
Eine Vergrößerung der Achswellendurchmesser kann dabei von vornherein ausgeschlossen werden, da in diesem Fall neue Getriebe und Räder konstruiert und gefertigt werden müssten, was wirtschaftlich nicht darstellbar wäre.

2.
Lässt sich für das Fahrzeug nach der Umspurung noch der erforderliche Standsicherheitsnachweis erbringen?
Eine überschlägige Betrachtung hat ergeben, dass dieser Nachweis rechnerisch zu erbringen sein müsste, da im Bedarfsfall auch noch Möglichkeiten einer Schwerpunktverlagerung nach unten bestünden.

Zur Klärung dieser beiden offenen Punkte sind aufwändige Berechnungen erforderlich, die im Rahmen einer Machbarkeitsstudie durchgeführt werden sollen. Gegenwärtig suchen wir nach geeigneten Wegen, den Kosten-Aufwand für diese Berechnungen zu minimieren.



LINKS

GT4 bei Wikipedia

GT4 technische Daten

GT4 Energiebedarfsberechnung


 

 

 

 



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